Eine Gassperrung in Deutschland rückt verstärkt in das Bewusstsein vieler Hausbesitzer und Mieter. Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Morgens auf und Ihre Heizung bleibt kalt, das Wasser im Bad lässt Sie frösteln und das Frühstück auf dem Herd bleibt aus. Die Statistik zeigt: Jedes Jahr werden zwischen ein und zwei Millionen solcher Szenarien allein durch Ankündigungen in den Raum gestellt, von denen etwa 40.000 Realität werden.

Sollte eine Gassperrung drohen, können Sie sich sicher sein, dass es immer noch Wege gibt, das Problem zu lösen. Hier sind einige Ratschläge, die Ihnen in solch einer Situation weiterhelfen könnten:

Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Energieversorger auf:

Wenn eine Gassperrung droht, empfehlen wir Ihnen, proaktiv zu handeln. Setzen Sie sich am besten vier Wochen vorher und dann nochmals drei Tage vor dem geplanten Termin mit Ihrem Energieversorger in Verbindung. Oft gibt es einfache Lösungswege, die eine Gassperrung verhindern können. Denken Sie daran, dass Ihr Energieversorger stets bestrebt ist, gemeinsam mit Ihnen eine einvernehmliche Lösung zu finden. Ein offenes und zeitnahes Gespräch kann oft Wunder bewirken.

Gemeinsam eine Lösung für die Gassperrung finden:

Wenn finanzielle Herausforderungen auftreten, gibt es zahlreiche Wege, um eine Lösung zu finden. Je nach Ihrer persönlichen Situation könnten sich folgende Optionen für Sie anbieten:

  • Überlegen Sie, ob Ratenzahlungen oder Teilzahlungen für Sie sinnvoll wären.
  • Eine Erhöhung der monatlichen Abschläge könnte helfen, Rückstände schneller abzubauen.
  • Bei besonderen Umständen, wie Kurzarbeit oder Krankheit, könnte eine Stundung eine Option sein.

Suchen Sie nach einer externen Beratung:

In solch einer Situation kann externe Hilfe ein echter Rettungsanker sein. Bei drohenden oder bereits eingetretenen Gassperren gibt es kostenlose Beratungsstellen, die Ihnen zur Seite stehen. Dazu gehören Angebote wie die Verbraucherzentrale oder Schuldnerberatungsstellen. Dort können Sie nicht nur klären, ob die Gassperre gerechtfertigt ist, sondern auch kompetent bei allen weiteren Schritten begleitet werden. Sie erhalten wertvolle Ratschläge, wie Sie sich aus finanziellen Engpässen befreien können. Denken Sie auch daran, dass Einrichtungen wie das Jobcenter oder das Sozialamt oft spezielle Beratungen für Energieschuldner*innen bereithalten. Ein verständnisvoller und sachkundiger Rat ist oft nur einen Anruf entfernt.

Frau berät Familie: Beratung bei einer drohenden Gassperrung
Bei einer drohenden Gassperrung ist das proaktive Handeln eine wichtige Maßnahme

Sicherheit und Fairness: Wann eine Gassperrung nicht in Frage kommt

Glücklicherweise gibt es klare Kriterien, die aufzeigen, wann eine Gassperrung unzulässig ist:

  • Lebensgrundlage bedroht: Besonders relevant, wenn jemand von zu Hause aus arbeitet.
  • Risiko des Einfrierens: Leitungen dürfen nicht durch die Sperre beschädigt werden.
  • Baldige Zahlung versprochen: Wenn der Schuldner in naher Zukunft die Rechnung zahlen kann.
  • Besondere Haushaltssituationen: Grade dann, wenn Schwangere, Kranke oder Kleinkinder im Haushalt leben.
  • Widerspruch gegen die Rechnung: Eine Gassperrung darf nicht erfolgen, wenn bereits Einspruch gegen die Rechnung eingelegt wurde.

Aber warum sind solche klar definierten Kriterien wichtig? Die Erklärung ist simpel: Durch klare Kriterien für eine Gassperrung vermindern wir das Risiko unnötiger und belastender Sperren. Dies schützt nicht nur den Verbraucher, sondern fördert auch ein soziales Miteinander. Regelungen zur Gassperrung sind somit nicht nur eine Frage des Komforts oder des Geldes, sondern auch ein essenzieller Baustein für soziale Fairness. Wer wünscht sich nicht ein Zuhause, das sowohl sicher als auch nach klaren Regeln geführt wird?

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